Was Sie über die Behandlung von Durchfall wissen sollten


Bei blutigem Stuhl, bei starken Bauchschmerzen, bei hohem Fieber und wenn nach drei Tagen keine deutliche Besserung eintritt, muss ein Arzt hinzugezogen werden.

Bei Kindern unter 2 Jahren, Menschen mit Vorerkrankungen und bei Älteren auch einen Arzt aufsuchen.

Vorsicht, wenn der Harn dunkel gefärbt ist: Hinweis auf zu wenig Flüssigkeit im Körper

Orale Rehydratationslösungen, um Flüssigkeitsverluste auszugleichen: Oralpädon oder Elotrans

Loperamid: hemmt die Darmtätigkeit und wirkt entkrampfend

  • Tagesdosis bis zu 12 mg, Packungsgrößen bis zu 24 mg
  • Kinder unter 6 Jahren sind von der Selbstmedikation ausgeschlossen
  • Anfangsdosis bei akuten Durchfällen bei Erwachsenen 4 mg
  • Gefolgt von Einzeldosen von 2 mg nach jedem weiteren Durchfall bis zur maximalen Tagesdosis von 12 mg
  • In der Regel reichen 8 mg während der ersten 24 Stunden aus, am 2. Tag 4 mg
  • Wenn nach dem 2. Tag keine deutliche Besserung eingetreten ist, Arzt hinzuziehen

Mikroorganismus-enthaltende Präparate:

Für Perenterol forte (mit Hefe Saccharomyces boulardii) sind folgende Wirkungen nachgewiesen:

  • Pathogene Bakterien werden gebunden
  • Wachstumshemmung der Erreger
  • Hemmung der Flüssigkeitsausscheidung
  • Bindung der Toxine
  • Positive Beurteilung bei folgenden Indikationen: Behandlung akuter Durchfallerkrankungen, Prophylaxe und Behandlung von Reisediarrhöen, unterstützende Behandlung bei Akne
  • Nicht mit eisgekühlten oder sehr heißen Getränken einnehmen

Weitere Präparate mit anderen Keimen: Omniflora, Mutaflor, Eugalan Töpfer

Probiotika (typische Bestandteile der physiologischen Darmflora) aus fermentierten Milchprodukten, z. B. Symbioflor:

  • Fördert die Lactoseverdauung bei Personen mit Milchzuckerunverträglichkeit
  • Raschere Genesung bei Durchfall
  • Hilfreich bei Durchfall nach Antibiotikaeinnahme
  • Positive Effekte bei Leber- und Nierenerkrankungen
  • Beeinflussung des Immunsystems
  • Folge und manchmal auch Ursache einer Durchfallerkrankung ist häufig die Störung der körpereigenen Darmflora. Diese sollte dringend wiederhergestellt werden, um die gesunde Darmfunktion wieder herzustellen.

Bei SymbioVaccin kann eine Stuhluntersuchung (heißt KyberKompakt; quantitative bakterielle Stuhldiagnostik und Untersuchung auf Pilzbefall.) durchgeführt werden. Man fordert dort ein Probegefäß an. Der Test kostet knapp € 60,-, die Firma erstellt einen Einnahmeplan der verschiedenen Symbioflor-Präparate. Einsatz bei häufigem Durchfall, häufigen Atemwegserkrankungen, Leber- und Nierenerkrankungen, schlechter Immunlage, Durchfall nach Antibiotikaeinnahme.

Durchfallhemmend und entkrampfend wirken auch Uzarawurzel-Extrakte und Eichenrinde-Extrakte (Tannalbin)

Adsorbentien: medizinische Kohle oder Pektin aus Apfel oder Zitrusfrüchte adsorbieren Giftstoffe. Die Wirkung der Adsorbentien ist begrenzt und bestenfalls unterstützend. 
Vorsicht: Medikamente werden u. U. in ihrer Wirkung abgeschwächt.

Quellmittel: Flohsamen und Flohsamenschalen verfestigen den Darminhalt und umhüllen die Krankheitserreger und ihre Toxine. Gleichzeitig muss genügend Flüssigkeit zugeführt werden.

Bei Reisen in Länder mit schlechteren hygienischen Verhältnissen unbedingt folgende Nahrungsmittel meiden: zu kalte Getränke (Vorsicht Eiswürfel), Salate und rohes Gemüse, ungeschältes Obst, rohes Fleisch, Muscheln und rohe Meerestiere. Mineralwasser statt ungekochtem Wasser verwenden. Empfehlenswert ist das Abschalten der Klimaanlage in der Nacht sowie häufiges gründliches Händewaschen. In die Reiseapotheke gehören Pulver zur Herstellung von Flüssigkeitsersatzlösungen, Loperamid sowie ein mikroorganismusenthaltendes Präparat (Perenterol forte).

Weitere Informationen zum Thema Durchfall finden Sie in unseren Gesundheitstipps:

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Über diese Seite:
Autor
Dr. Holger Isensee
Apotheker

Approbation als Apotheker. Promotion am physiologischen Institut der Universität Tübingen. Leitende Tätigkeit in der Pregizer Apotheke in Pforzheim.

Erstellungsdatum: 14.02.2024Änderungsdatum: 14.02.2024
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