Wissenswertes zu Nesselsucht

Die Hauterscheinung, die sich vom charakteristischen Beschwerdebild beim Berühren von Brennnesseln herleitet, wird medizinisch „Urtikaria“ genannt. Es handelt sich dabei um einen nicht-ansteckenden Hautausschlag, der mit quälendem Juckreiz verbunden ist. Die betroffenen Hautareale können stecknadelgroß bis handtellergroß sein, sind gerötet und erhaben. In der Regel klingt der Ausschlag innerhalb von 3 bis 8 Stunden wieder ab.

Akute und chronische Urtikaria

Je nach Auslöser, kann die akute Urtikaria wenige Tage bis Wochen andauern, bis sie komplett ausheilt. Liegt eine chronische Form vor, so kann sich das Krankheitsgeschehen über Monate oder auch in ganz besonderen Fällen über Jahre hinziehen.

Auslöser für Nesselsucht

Es ist gar nicht einfach, die Auslöser dingfest zu machen. Im einfachsten Falle hatte man Kontakt zu einer Brennnessel, einer Ameise, einer Qualle oder wurde von einem Insekt gestochen. Weitere Ursachen können eine Infektionskrankheit sein, eine Medikamentenunverträglichkeit, Kosmetika oder auch physikalische Reize wie Wärme, Kälte, Druck oder Licht. Aber auch Anstrengung, Stress oder der Genuss eines falschen Nahrungsmittels oder Gewürzes können die Hautausschläge auslösen.

Behandlung der akuten Nesselsucht

Im Akutfall kann als Sofortmaßnahme eine antiallergische Creme auf die Stellen aufgetragen werden. Diese enthalten als Wirkstoffe Hydrocortison-Abkömmlinge. Gute Dienste leistet auch ein antiallergisches Gel mit Arnikaextrakt, das kühlend wirkt. Bei ausgeprägten Erscheinungen empfiehlt sich die Einnahme von antiallergischen Präparaten mit Wirkstoffen aus der Familie der Antihistaminika. Schwere Fälle sowie die chronischen Formen müssen immer vom Arzt behandelt werden. Das gilt vor allem, wenn sich im Gesicht innerhalb weniger Minuten eine Schwellung einstellt, die auch die Luftwege betreffen kann, denn da ist eine sofortige Behandlung dringend erforderlich! Ein Allergietest kann hilfreich sein, um mögliche Auslöser zu identifizieren. Das Auftragen von Polidocanol lindert den quälenden Juckreiz ebenfalls. Dexpanthenol fördert die Heilung der gereizten Hautstellen.

Kann man vorbeugen?

Urtikaria ist auf eine überschießende Reaktion des Immunsystems zurückzuführen. Daher ist eine Unterstützung des Immunsystems wichtig. Ganz generell gilt: Bei verstärkter Neigung zu allergischen Reaktionen ist eine Regeneration der Darmflora mit probiotischen Bakterien zu empfehlen. Zink, Selen, bestimmte Pflanzenstoffe sowie die Vitamine D und E sorgen dafür, dass das Immunsystem in voller Funktionsfähigkeit arbeitet. Gerade über die Wintermonate eingenommen, werden wir auch weniger anfällig für Infektionskrankheiten.

Mein besonderer Tipp:

Bei Sonnenlicht-Intoleranz können Carotinoide vorbeugend eingenommen werden. Hierbei ist ein besonderes Augenmerk auf ausreichenden Sonnenschutz zu legen.


Über diese Seite:
Autorin
Stephanie Isensee
Apothekerin

Approbation als Apothekerin. Leitung der Pregizer Apotheke in Pforzheim.

Erstellungsdatum: 21.03.2022Änderungsdatum: 21.03.2022

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