Wer leidet unter Haarausfall?

In der Regel verlieren wir pro Tag 50 bis 100 Haare. Wenn über einen längeren Zeitraum mehr Haare ausfallen, der vom gesunden Neuwachstum nicht mehr ausgeglichen werden kann, so sprechen wir von Haarausfall.

Zuerst betrachten wir einmal die Zonen, in denen es zum Haarausfall kommen kann. Sollten in einem kreisrunden Bereich die Haare ausfallen, muss sofort der Arzt zu Rate gezogen werden. Tritt der Haarausfall regelmäßig über den kompletten Kopf auf, gibt es unterschiedliche Ursachen. Eine Schilddrüsenfunktionsstörung sollte ausgeschlossen werden und auch die Eisenwerte sollten kontrolliert werden. Eisenmangel geht nämlich auch mit Haarausfall einher. Manche Medikamente wie Blutverdünner oder auch Betablocker können Haarausfall verursachen.

Auch bei hormonellen Schwankungen im weiblichen Hormonhaushalt wird Haarausfall beobachtet. Außerdem können einseitige Diäten, eine einseitige Ernährung oder auch fieberhafte Infekte oder Operationen dazu führen, dass das Haarwachstum beeinträchtigt wird. Bei diesem sogenannten „diffusen“ Haarausfall, der den gesamten Kopf betrifft, sorgt die gezielte Zufuhr von Vitaminen, Mineralien und Spurenelemente dafür, dass der Körper über die Stoffe, die er für ein gesundes Haarwachstum benötigt, auch in ausreichendem Maße erhält. Gerade die Aminosäure Cystin, bestimmte B-Vitamine und Hefe sind hier zu nennen.

Ein besonders bei Männern gut bekanntes Phänomen bildet der erblich bedingte Haarausfall, der jedoch auch seltener bei Frauen auftreten kann. Besonders betroffen sind der Oberkopf sowie der Bereich am Scheitel.

Als Ursache lässt sich eine Überempfindlichkeit der Haarwurzeln auf Dihydrotestosteron (DHT) ausmachen, einem Umbauprodukt des männlichen Hormons Testosteron. Der Prozess schreitet immer weiter fort und erfordert daher eine Dauerbehandlung der Kopfhaut.

Es gibt mehrere Arzneimittel, die mit Erfolg eingesetzt werden. Der Wirkstoff Alfatradiol hemmt die Umwandlung von Testosteron in DHT direkt an der Haarwurzel, lässt sich gut auftragen und ist sehr gut verträglich. Der Wirkstoff Minoxidil sorgt für eine bessere Versorgung der Haarwurzel vermutlich durch eine bessere Durchblutung und wird schon lange mit Erfolg bei Haarausfall eingesetzt. Die Wirkstofflösung wird zweimal täglich auf die trockene Kopfhaut geträufelt.

Bei sämtlichen Behandlungen des Haarausfalls braucht man ein bisschen Geduld, weil die Wirkung aufgrund des langsamen Haarwachstums erst nach einigen Monaten sichtbar wird.

Mein persönlicher Tipp:
Eine neuartige Behandlungsmöglichkeit liegt im Einsatz der Plasmatherapie. Hierbei wird körpereigenes Plasma, das mit vielen Wachstumsfaktoren angereichert ist, in die betroffenen Bereiche eingespritzt. Man nutzt die körpereigene Regenerationsfähigkeit und die Ergebnisse sind dauerhaft. Es wachsen nicht nur neue Haare, sondern die vorhandenen Haare werden auch deutlich stärker und schöner.


Über diese Seite:
Autorin
Stephanie Isensee
Apothekerin

Approbation als Apothekerin. Leitung der Pregizer Apotheke in Pforzheim.

Erstellungsdatum: 21.03.2022Änderungsdatum: 21.03.2022

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