Stechmücken – Hilfe gegen lästige Plagegeister?
Die Weibchen von Bremsen und Stechmücken ernähren sich von Blut, das sie etwa alle drei Tage benötigen. Im Gegensatz dazu begnügen sich ihre Männchen mit Blütennektar. Die Oberlippe und Unterlippe der Insekten sind zu einem Stechrüssel ausgebildet, mit dem sie die oberen Hautschichten durchbohren.
Im Speichel der Insekten befinden sich Stoffe, welche die Blutgerinnung hemmen, damit auch eine entsprechende Blutmenge abgesaugt werden kann. Diese Stoffe rufen eine allergische Hautreaktion hervor und machen sich durch Hautrötung, Juckreiz und Schwellung bemerkbar. Im Gegensatz zu Bienen- oder Wespenstichen, die bei Allergikern massive körperliche Reaktionen bis zum Kreislaufkollaps hervorrufen können, sind Bremsen- oder Mückenstiche nur äußerst lästig, aber in unseren Regionen nicht wirklich gefährlich.
In tropischen Gebieten sieht das anders aus, weil dort verschiedene Mückenarten ernstzunehmende Infektionskrankheiten wie z. B. Malaria, Gelbfieber oder Dengue-Fieber übertragen können. Für die Tropen gilt daher unbedingter Schutz vor Mückenstichen und bei Reisen in Malariagebieten auch eine medikamentöse Behandlung, die in ärztlicher Hand liegt. Wie schützt man sich am besten vor den lästigen Plagegeistern?
Um sich zu schützen, empfiehlt sich der Einsatz von sogenannten „Repellentien“. Diese Stoffe überdecken den menschlichen Geruch und wirken auf die Insekten abstoßend. Man kann sie auf die Haut aufsprühen oder als Schaum oder Creme auftragen.
Der Wirkstoff Icaridin weist eine lange Wirkung auf und vertreibt viele verschiedene Insektenarten, auch Zecken. Im Gegensatz zum Wirkstoff DEET verträgt er sich auch mit dem Kunststoff aus Brillengestellen und Elastikgeweben. Für Kinder eignen sich natürliche Stoffe, die jedoch eine kürzere Wirkdauer aufweisen. Alle unbekleideten Hautstellen müssen eingerieben werden. Dünne Kleidung bietet keinen Schutz vor Stichen. Bei starkem Schwitzen oder nach dem Baden muss die Behandlung wiederholt werden.
Auch die Einnahme von Vitamin B1 soll Insekten abweisen. Die Wirkung tritt nach einer Einnahme von rund 3 Tagen auf. Sollte es doch zum Stich kommen, trägt man am besten sofort antiallergische Cremes, Gele oder Stifte auf. Auf physikalischem Weg wirkt ein Kühl-Roller. Quälenden Juckreiz lindert ein Gel auf pflanzlicher Basis mit Arnikawirkstoffen besonders gut.
Mein besonderer Tipp: Die Insektenabwehr muss immer zum Schluss aufgetragen werden, also nach Kosmetika und nach dem Sonnenschutz. Ungestört schläft es sich am besten unter einem Moskitonetz!
Approbation als Apothekerin. Leitung der Pregizer Apotheke in Pforzheim.