Rosacea und Sonne: Zwei, die sich nicht mögen

Bis zu 5 % der erwachsenen Bundesbürger leiden unter der Hautkrankheit Rosacea. Diese ist durch eine Rötung der Gesichtshaut in der Mitte des Gesichts, also vor allem auf der Nase, den Wangen, dem Kinn und der Stirn, gekennzeichnet. Sie beginnt ab dem 30. Lebensjahr und erreicht einen Höhepunkt vom 40. bis 50. Lebensjahr. Menschen mit hellerem Hauttyp entwickeln eher eine Rosacea. Die Rötung kann begleitet werden von Papeln und Pusteln. Charakteristisch ist, dass Blutgefäße im Gesicht sichtbar werden, die normalerweise nicht erkennbar sind. Bislang ist unklar, welche Ursachen für diese Störung der Haut verantwortlich sind. Man nimmt an, dass UV-Licht eine wichtige Rolle im Geschehen spielt. Ein vermehrter Befall durch die Demodex-Milbe, die auf der menschlichen Gesichtshaut beheimatet ist, löst wohl eine zusätzliche Entzündungsreaktion aus. In Verbindung mit einer Regulationsstörung der Blutgefäße, einer Störung des Immunsystems und einer bakteriellen Besiedelung kann es, insbesondere beim Verzehr von durchblutungsfördernden Gewürzen und Getränken wie Kaffee, Tee und Alkohol, zur Rötung der Gesichtshaut kommen. Kosmetika können überdies zu brennenden und stechenden Schmerzen führen. In manchen Fällen werden keinerlei aufgetragenen Cremes oder Salbenzubereitungen mehr vertragen und sogar Augenreizungen ausgelöst.

Wie ist der Verlauf der Erkrankung zu beschreiben?

Bei Reizungen ist es „normal“, dass sich Blutgefäße erweitern und sich daher rot abzeichnen. Zu Beginn der Erkrankung bilden sich die Rötungen nach kurzer Zeit wieder zurück. Treten die Rötungen jedoch mehrfach hintereinander auf, so stauen sich die kleinsten Blutgefäße und erweitern sich dauerhaft. Es kommt sogar zur Bildung neuer Gefäße, die übermäßig durchlässig und wenig elastisch sind. So kommt es, dass die Rötungen nicht mehr verschwinden, sondern dauerhaft sichtbar bleiben. In den betroffenen Zonen ist ein eng vernetztes Gefäßbild erkennbar. Im weiteren Verlauf treten Knötchen und Pickel in den Bereichen auf. Im ausgeprägten Stadium kommt es zur Wucherung von Bindegewebe. Nun lagert sich zusätzlich Wasser im Gewebe ein. Bei Männern bildet sich die typische Knollennase. 

Welche Faktoren verschlechtern eine Rosacea?

Umweltfaktoren beeinflussen die Erkrankung. Hitze- und Kälteeinwirkung verstärken die Symptome, ebenso Reizungen der Gesichtshaut durch Wind und Sonne. Besonders schädlich wirken sich Zigarettenrauch, Pollenbelastungen und Abgase als äußerliche Reizauslöser aus. Es gibt auch negative Faktoren, die von innen wirken. Dies sind: Der Verzehr scharfer Speisen, heißer Getränke und von Alkohol, also alles Stoffe, die eine verstärkte Durchblutung im Gesicht verursachen. Stress verstärkt die Problematik, weil Stresshormone wie Adrenalin in der Haut entzündliche Prozesse auslösen. Wer schnell zu ausgeprägten Gesichtsrötungen neigt, entwickelt leichter eine Rosacea.
Was tun bei Rosacea?
Menschen, die ausgedehnte Sonnenbäder lieben, sind eher gefährdet, weil gerade UV-Strahlung und Wärmestrahlung (Infrarot-Strahlung) die Haut für Rötungen empfänglich macht. Daher ist ein ausreichender Sonnenschutz unabdingbar! Der Lichtschutzfaktor sollte mindestens bei 50 liegen. Es empfiehlt sich, den Sonnenschutz schon etwa 20 Minuten vor dem Sonnenbad aufzutragen. In den Sommermonaten sollte auch die Tagespflege einen Sonnenschutz enthalten. Da die Haut der Betroffenen überempfindlich für alle irritierenden Faktoren ist, muss die Hautpflege ganz besonders reizarm sein. Jegliche Zusatzstoffe wie Duftstoffe, Menthol, Kampfer oder Farbstoffe dürfen nur ganz eingeschränkt auf die Haut gelangen. Make-Up wird in der Regel schlecht vertragen. Schminkprodukte sollten für sensible Gesichtshaut geeignet sein. Keine Peelings auf den betroffenen Bereichen!

Gibt es Empfehlungen bezüglich der Ernährung?

Bei einer Rosacea liegt eine entzündliche Stoffwechsellage vor, die sich bei einer Schwäche der Gesichtshaut eben dort bemerkbar macht. Um diese Entzündungsneigung zu bremsen, sollte die Ernährung ganz wenig Zucker enthalten. Weizen- und Weißmehlprodukte sowie Kuhmilch verstärken bei vielen Betroffenen die Symptomatik. Außerdem sollte die Darmflora intakt sein. Es empfiehlt sich eine mehrwöchige Kur mit Probiotika, damit die Darmflora wieder regeneriert wird. 

Mein persönlicher Tipp: 
Es gibt eine hervorragende NDR-Sendung aus der Reihe „Die Ernährungs-Docs“ vom 14.01.2019, in der die Therapie der Rosacea durch eine Ernährungsumstellung hervorragend beschrieben wird. Es gibt viele Rezepte sowie eine Merkliste, was zu beachten ist. Damit kann man die Rosacea ganz natürlich in Schach halten. 


Über diese Seite:
Autorin
Stephanie Isensee
Apothekerin

Approbation als Apothekerin. Leitung der Pregizer Apotheke in Pforzheim.

Erstellungsdatum: 21.03.2022Änderungsdatum: 21.03.2022

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