Mundgeruch - Atemberaubend!
„Du stinkst“, das hört niemand gerne. 25% der Bevölkerung leidet jedoch unter Mundgeruch. Welche Arten von Mundgeruch gibt es denn? Was kann man selber tun? Muss man gleich zum Arzt oder Zahnarzt? Von Mundgeruch spricht man, wenn die ausgeatmete Luft aus Mund oder auch Nase übelriechend ist. Es gibt die vorübergehende Form, die nicht krankhaft ist. Sie wird hervorgerufen durch Speisen oder Getränke wie Knoblauch, Alkohol oder auch Rauchen. Der schlechte Atem am Morgen gehört auch dazu, er wird erzeugt durch verminderten Speichelfluss in der Nacht.
Welchen Ursachen für Mundgeruch gibt es?
Bei echtem Mundgeruch unterscheidet man zwischen Ursachen innerhalb und außerhalb des Munds. Im Mund entsteht er durch unzureichende Mundhygiene, Zahnfleischerkrankungen oder Infektionen. Außerhalb des Mundes entsteht er hauptsächlich durch Infekte der Mandeln oder der Nasennebenhöhlen. Der Magen spielt als Verursacher übrigens kaum eine Rolle! Beim echten Mundgeruch sind immer Bakterien die Ursache, die Zersetzungsprodukte verursachen. In wenigen Fällen können Arzneimittel die Ursache darstellen, sei es, dass sie den Speichelfluss vermindern oder schlecht riechende Abbauprodukte bilden.
Wichtig: Reinigung der Zunge
Hauptursache ist die Zunge, die bei der Mundhygiene häufig vergessen wird. In den Furchen bilden sich Beläge aus Speiseresten, abgestorbenen Zellen und Speichel. Hier finden Bakterien einen optimalen Nährboden! Zahnfleischentzündungen, Karies und eine unzureichende Zahnhygiene bilden ebenfalls die Grundlage für ein übermäßiges Bakterienwachstum.
Welche Maßnahmen sind also vonnöten?
Wichtig sind die regelmäßige Entfernung der Beläge an Zunge und Zähnen. Außer einer Zahnbürste stehen Zungenreiniger zur Verfügung. Hiermit können Beläge gründlich abgeschabt werden. Mit Zahnseide und Interdentalbürsten werden Ablagerungen zwischen den Zähnen und auch direkt an der Kontaktstelle Zahn-Zahnfleisch gründlich entfernt. Dem Entstehen von Bakterienwachstum wird somit entgegengewirkt. Die Bakterienzahl kann auch chemisch reduziert werden. Mundspüllösungen enthalten häufig antibakterielle Wirkstoffe wie niedrigdosiertes Chlorhexidin. Zusätzlich enthalten diese Lösungen den Mundgeruch überdeckende Duftstoffe wie Minze oder Menthol. Damit erzielt man sofort eine kurzfristige Wirkung. Ähnlich wirken Kaugummis oder Lutschpastillen mit Menthol. Achtung: Langfristig sollte hochdosierte Chlorhexidin-Lösung nicht angewendet werden, da Verfärbungen an den Zähnen auftreten können und es zu Veränderung der Geschmackswahrnehmung kommen kann.
Mein persönlicher Tipp:
Eine Zucker- und kohlenhydratarme Ernährung wirkt der Zahnbelagbildung entgegen. Gerade süße Getränke lassen die bakterielle Besiedelung explodieren. Eine gründliche Reinigung der Zähne, der Zahnzwischenräume und der Zunge vermeidet Mundgeruch. Rauchen führt ganz besonders zu schlechtem Atem.
Approbation als Apothekerin. Leitung der Pregizer Apotheke in Pforzheim.