Früherkennung von Darmkrebs
Darmkrebs gehört in Deutschland mittlerweile zur zweithäufigsten Krebserkrankung überhaupt. Die bösartigen Tumoren entstehen dabei meist im Dickdarm oder im Enddarm. Sie entwickeln sich aus zunächst gutartigen Polypen im Laufe von Jahren. Darmkrebs kann jahrelang im Darm unbemerkt wachsen, ohne Beschwerden zu verursachen. Die Chance auf Heilung hängt nun entscheidend davon ab, die Erkrankung so früh wie möglich zu erkennen. Symptome wie ein ständiger Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung oder wiederkehrende Bauchschmerzen sind durch den Arzt abzuklären. Aber auch wer sich ganz gesund fühlt, sollte die empfohlenen Untersuchungen zur Früherkennung von Darmkrebs unbedingt wahrnehmen. Denn gerade bei dieser Krebsform besteht eine sehr gute Chance, die Krankheit durch Vorsorge zu verhindern oder rechtzeitig zu entdecken. Das Erkrankungsrisiko steigt mit zunehmendem Alter an, ein Früherkennungsprogramm gibt es für Menschen ab 50 Jahren aufwärts. Die Kosten werden von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen voll übernommen. Manche Kassen bieten sogar einen Erinnerungsservice an. Der erste Ansprechpartner ist in der Regel der Hausarzt.
Wie wird Darmkrebs diagnostiziert?
Der Hausarzt kann standardmäßig einen ersten Test auf nicht-sichtbares Blut im Stuhl durchführen. Darmpolypen und Tumoren verfügen über zahlreiche feine und empfindliche Blutgefäße und sondern daher häufig kleine Mengen an Blut ab. Dieses Blut ist mit bloßem Auge nicht sichtbar, wird jedoch durch diesen Test sicher entdeckt. Beim Arzt erhält man das Set zur Entnahme der Stuhlprobe. Die Durchführung ist ganz einfach.
Die Darmspiegelung – Goldstandard zur Erkennung von Darmkrebs und Polypen
Die zuverlässigste Methode zur Erkennung von Darmkrebs und seinen Vorstufen ist jedoch fraglos eine Darmspiegelung. Während dieser Untersuchung kann der Facharzt das Innere des Darms genau betrachten. Das Untersuchungsgerät verfügt über eine Minikamera und ermöglicht eine intensive Inspektion des Darmtrakts. Wichtig ist, dass der Darm vor der Untersuchung mithilfe eines Abführmittels komplett gereinigt wird. Sofern Polypen entdeckt werden, entfernt der Arzt diese sofort, um diese Herde gleich unschädlich zu machen. Somit ist die Gefahr zu erkranken wieder für viele Jahre gebannt. Tritt in der Familie gehäuft Darmkrebs auf, so wird die erste Untersuchung schon mit etwa 45 Jahren empfohlen.
Welche Risikofaktoren gibt es für Darmkrebs?
Altersdiabetes, Übergewicht und Bewegungsmangel begünstigen neben regelmäßigem Alkoholkonsum das Auftreten von Dickdarmkrebs. Eine Ernährung nach Gewichtung gemäß der LOGI-Pyramide empfiehlt viel Gemüse, Obst, gesunde Fette Eier, Milchprodukte, und Fleisch aus biologischer Tierhaltung.
Mein besonderer Tipp: Es ist sinnvoll, die Darmflora regelmäßig, insbesondere nach einer Darmspiegelung, durch eine Kur mit probiotischen Bakterien zu regenerieren.
Approbation als Apotheker. Promotion am physiologischen Institut der Universität Tübingen. Leitende Tätigkeit in der Pregizer Apotheke in Pforzheim.