Eibischwurzel – Heilkraft aus der Natur
Schon seit Urzeiten nutzen Menschen die Heilkraft aus Pflanzen. Im Grab eines Neandertalers konnten Forscher verschiedene Pflanzenspuren identifizieren, darunter auch den Eibisch. Auch der griechische Arzt Hippokrates, der 400 v. Chr. lebte, nutzte den Eibisch als Heilpflanze.
Die Pflanze wächst auch in unserer Region, wird als Strauch bis zu 150 cm groß und blüht sehr intensiv von etwa Juli bis Oktober in unterschiedlichen Farben von blau bis rot. Gerade Bienen lieben die zu der Familie der Malvengewächse gehörende mehrjährige Pflanze als Blütenpollenquelle.
Im Englischen lautet der Name „Marshmallow“. Früher wurde aus den zuckerreichen Wurzeln die beliebte Süßigkeit hergestellt, die bei uns als „Mäusespeck“ bekannt ist.
Welche Heilwirkung hat nun der Eibisch? Die Wirkstoffe befinden sich hauptsächlich in der Wurzel in Form von wertvollen Schleimstoffen. Diese Schleimstoffe überziehen die Oberfläche der menschlichen Schleimhaut mit einem schützenden Film und beruhigen damit gereizte Bronchien, den Rachen oder auch die Magenschleimhaut.
Somit verstehen wir auch die Einsatzgebiete der Eibischwurzel: Hervorragende Dienste leistet die Heilpflanze bei Reizhusten, bei Heiserkeit oder bei einer Magenschleimhautreizung.
Wir können sie in Form eines Sirups einsetzen, als Tee oder auch als Lutschpastillen, was sich gerade bei Heiserkeit praktischerweise für unterwegs anbietet.
Aufgrund der guten Verträglichkeit können auch schon Kleinkinder, die unter trockenem, schmerzhaften oder bellendem Reizhusten leiden, den wohlschmeckenden Hustensirup einnehmen. Besonders gute Dienste leistet der Einsatz der Heilpflanze in der Nacht, damit der Schlaf möglichst wenig durch Hustenattacken gestört wird.
Da sich die Inhaltsstoffe durch einen Teeaufguss erst nach gewisser Zeit aus der Wurzel herauslösen, empfiehlt sich statt eines Teebeutels die Einnahme als sofort löslicher Arzneitee. Hier werden die Inhaltsstoffe in mikroverkapselter Form verpackt und lösen sich in heißem Wasser auf. Weitere pflanzliche Inhaltsstoffe können gleich kombiniert werden und bieten sich gerade für Menschen an, die keine Zeit für die Teezubereitung aufwenden möchten.
Mein persönlicher Tipp:
Reizhusten wird besonders durch Klimaanlagen, trockene Heizungsluft, Zigarettenrauch und staubige Luft verstärkt. Eine Inhalation mit ätherischen Ölen, welche die Schleimhäute feucht hält, lindert zusätzlich den Hustenreiz.
Approbation als Apothekerin. Leitung der Pregizer Apotheke in Pforzheim.