Autsch, ein Bluterguss!

Warum verfärben sich Blutergüsse?

Hämatome, die direkt unter der Haut liegen und damit von außen sichtbar sind, verfärben sich nach kurzer Zeit nach einem typischen Muster: Ganz zu Beginn sind sie rot, dann blau, braun-schwarz, grün und schließlich gelb. Dieser Wandel an Farben ist zurückzuführen auf die Abbauprodukte des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin. Wir können also von außen ablesen, inwieweit ein Bluterguss bereits abgeheilt ist. In der Regel ist ein Hämatom nach zwei bis drei Wochen abgebaut. Umgangssprachlich bezeichnet man einen sichtbaren Bluterguss als „blauen Fleck“. Doch nicht alle Blutergüsse sind von außen gut erkennbar. Je tiefer Blut in Körpergewebe hineinfließt, desto gefährlicher wird es, vor allem wenn ein großes Blutgefäß verletzt wird. Auch bei sich schnell ausbreitenden Blutergüssen muss ein Arzt aufgesucht werden. Generell gilt: Blutungen im Bereich des Kopfs, am Auge und im Genitalbereich müssen unbedingt sofort ärztlich oder im Krankenhaus behandelt werden!

Welche unterschiedlichen Formen gibt es?

Die häufigste Form eines Blutergusses ist der, der direkt unter der Hautoberfläche entsteht. Er ist in der Regel einfach nur lästig, aber prinzipiell ungefährlich. Bei einer Muskelprellung aufgrund eines Stoßes oder eines Schlags bildet sich der Bluterguss mitten im Muskelgewebe. Eine typische Sportverletzung ist eine Muskelzerrung. Hierbei reißen aufgrund von Überlastung Muskelfasern und damit auch begleitende Blutgefäße. Diese Blutergüsse innerhalb eines Muskels sind von außen häufig nicht zu sehen. Innerhalb von etwa zwei Wochen heilen intramuskuläre Hämatome ab. Die vollständige Heilung von Zerrungen oder gar Muskelfaserrissen dauert allerdings erheblich länger und verlangt mehrwöchige Schonung des verletzten Bereichs. Ausgesprochen unangenehm und sehr schmerzhaft sind Blutungen, die in der Knochenhaut entstehen. Gerade im Bereich des Gehirns sind solche Blutungen extrem gefährlich und sind ein Fall für den Notarzt!

Welche Sofortmaßnahmen leitet man bei einem Bluterguss ein?

Sinnvoll ist die sogenannte „PECH-Regel“, bestehend aus Pause, Eis, Compression, Hochlagern. Das bedeutet: Zuerst das betroffene Körperteil ruhigstellen, mit Eis kühlen, damit die Blutgefäße verengt werden, dann mit einem Kompressionsverband die Blutung durch Druck stillen und schlussendlich durch Hochlagern den Blutzufluss verringern. Bitte Vorsicht mit tiefgefrorenen Kühlelementen! Diese niemals direkt auf die Haut legen, weil hier die Gefahr von Erfrierungen droht. Die beste Kühlwirkung erzielt man, wenn man das Kühlelement in einen feuchten Waschlappen oder in ein dickes Handtuch einwickelt, so dass der Bereich nur gekühlt, aber nicht gefroren wird.

Wie behandelt man ein Hämatom im weiteren Verlauf?

Eine Heparinsalbe hilft dabei, den Bluterguss etwas schneller aufzulösen. Sie wirkt außerdem entzündungshemmend. Auf pflanzlicher Basis sind Arnika- und Beinwellzubereitungen sehr zu empfehlen. Beide wirken schmerzlindernd, entzündungshemmend und abschwellend. Hilfreich ist die Unterstützung von innen durch die Einnahme von hochdosierten pflanzlichen Enzympräparaten. Sie beschleunigen den Heilungsprozess und lindern die Entzündung und Schwellung. Enzyme sind nüchtern auf leeren Magen einzunehmen. Homöopathisch wird ein Hämatom in Form von Globuli mit Arnica D6 behandelt.

Mein besonderer Tipp:

Grundsätzlich gilt, dass die Behandlung mit Kälte am ersten Tag empfehlenswert ist. Nach ein bis zwei Tagen ist Wärme sinnvoll, weil eine verstärkte Durchblutung dazu beiträgt, den Bluterguss rascher aufzulösen.


Über diese Seite:
Autorin
Stephanie Isensee
Apothekerin

Approbation als Apothekerin. Leitung der Pregizer Apotheke in Pforzheim.

Erstellungsdatum: 21.03.2022Änderungsdatum: 21.03.2022

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