Alles Gute für die Sehnen

Eine Entzündung hat durchaus gute Seiten

Man könnte nun denken, dass eine Entzündung krankhaft ist. Aber weit gefehlt: Dies ist lediglich Ausdruck einer intensiven Regenerationsreaktion. Bei einer Entzündung wird das betroffene Gewebe stark durchblutet (Rötung). Es bilden sich Schmerzen, weil Gewebehormone ausgeschüttet werden. Damit wird die Reparaturtruppe angelockt, damit das geschädigte Gewebe wieder nachgebildet und zerstörtes Gewebe abtransportiert wird. Außerdem kommt es zu einer Schwellung, weil die Reparaturzellen im wässrigen Milieu einfach besser arbeiten können. Die Schmerzen haben noch eine andere Wirkung: Sie dienen uns als Warnung und teilen uns unmissverständlich mit, dass wir übertrieben haben! Klare Folge: Wir schonen den betroffenen Bereich, bis alles wieder in Ordnung ist. Klassische Erscheinungen sind neben dem Tennisarm oder Golfarm die Reizung der Achillessehne bei Läufern. 

Was ist eine Sehnenscheide?

Daneben gibt es noch eine weitere Sehnenerkrankung. Dies ist die sogenannte „Sehnenscheidenentzündung“. Es gibt Stellen im Körper, wo eine Sehne ganz stramm über einem Knochen oder einem Gelenk verläuft und deshalb ganz besonderen Reibungen ausgesetzt ist. Um diese Sehnenbereiche zu schützen, ist die Sehne dort von einer röhrenförmigen Hülle, der sogenannten „Sehnenscheide“ umgeben. Sie ist mit Gelenkschmiere gefüllt und lässt die Sehne in diesem Flüssigkeitspolster ganz leicht hin und her gleiten. Eine Sehnenscheide kann sich bei Überbeanspruchung ebenfalls entzünden. Dies ist der Fall beim sogenannten „SMS-Daumen“ oder beim „Mausarm“ bei häufiger Bildschirmarbeit. 

Was tun bei einer Sehnenreizung oder einer Sehnenscheidenentzündung?

Um dem Körper die Möglichkeit zur eigenen Reparatur zu ermöglichen, muss man ihm Ruhe geben. Das bedeutet: Mehrtägige bis mehrwöchige Schonung des betroffenen Bereichs. Unterstützung schaffen Bandagen oder Schienen zur gezielten Ruhigstellung. Im akuten Fall wirkt Kälte in Form von Kühlkompressen lindernd. In chronischen Fällen wird Wärme in Form eines Wärmepflasters als angenehm empfunden. Sind die Schmerzen ausgeprägt, so helfen klassische Schmerzmittel, die gleichzeitig die Entzündung eindämmen. Man kann sie einnehmen oder aber als Salbe oder Gel auf die betroffenen Bereiche auftragen. Auch natürliche Entzündungshemmer aus dem Garten der Natur werden gerne eingesetzt. Umschläge mit Retterspitz, Arnika-Einreibungen oder Salben, aber auch Pferdesalbe oder Beinwellwurzelextrakt lindern die Beschwerden. Pflanzliche Enzympräparate, die man einnimmt, wirkten doppelt: Sie wirken abschwellend und entzündungshemmend zugleich. In bestimmten Fällen ist der Gang zum Physiotherapeuten erforderlich, der dafür sorgt, dass die Muskeln, Gelenke und der Sehnen- und Bänderapparat gut aufeinander eingestellt werden.

Entzündetes Gewebe entsäuern

Die Erkenntnis, dass entzündetes Gewebe schnell übersäuert, ist nicht sehr verbreitet, ist jedoch ein wichtiger Ansatzpunkt. Basenbildende Mineralien wie Magnesiumcitrat, Kaliumcitrat und Zinkgluconat wirken gegen die Übersäuerung des betroffenen Gewebes und führen außerdem zur Entspannung der beteiligten Muskelgruppen. So wird der natürliche Regenerationsprozess unterstützt. 

Mein persönlicher Tipp:

Man sollte immer die auslösende Situation kritisch hinterfragen. Eine ergonomisch geformte Maus oder eine Handgelenksauflage für die Tastatur entlastet die Sehnenscheiden der Hand. Aufwärm- und Dehnungsübungen beim Sport geben Muskeln und Sehnen genügend Zeit zur Anpassung auf eine Belastung. 
 


Über diese Seite:
Autorin
Stephanie Isensee
Apothekerin

Approbation als Apothekerin. Leitung der Pregizer Apotheke in Pforzheim.

Erstellungsdatum: 21.03.2022Änderungsdatum: 21.03.2022

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