Achtung Pollenalarm

Heuschnupfen gehört zu den allergischen Erkrankungen. In Deutschland sind rund 13 % der Kinder und etwa 20 % der Erwachsenen betroffen. Damit liegen wir europaweit im Mittelfeld.

Normalerweise ist unser Immunsystem dazu da, um giftige Stoffe aus der Umwelt zu neutralisieren. Beim Heuschnupfen handelt es sich um eine Überreaktion unseres Immunsystems auf eigentlich ungiftige Umweltstoffe. Auslöser können pflanzliche Pollen sein. Die Beschwerden treten immer zu dem Zeitpunkt auf, wenn die Pollen der betreffenden Pflanzen in der Luft sind. Gerade die Pollen von Gräsern und Getreide oder Baumpollen von Birke, Erle, Haselnuss, Weide, Pappel, Linde und Kiefer lösen häufig Allergien aus. Aber auch Tierhaare, Hausstaubmilben oder Schimmelpilze können als Auslöser dienen.

Die Beschwerden lassen sich folgendermaßen charakterisieren: Der Körper versucht, die Fremdkörper durch Flüssigkeitsproduktion auszuschwemmen. Deshalb läuft die Nase, Niesattacken treten auf und die Augen tränen. Außerdem schwillt die Nase zu, damit keine Fremdkörper mehr eingeatmet werden können. Besonders unangenehm empfinden die Betroffenen die körperliche Abgeschlagenheit und Müdigkeit. Daher rührt auch die Bezeichnung „Heufieber“. Auch dies ist eine Folge der Immuntätigkeit.

Zwischen Heuschnupfen und Asthma besteht ein enger Zusammenhang. Bei rund 40 % der Betroffenen entwickeln sich ohne passende Behandlung im Laufe von etwa 8 Jahren asthmatische Beschwerden, die nach demselben Schema ablaufen: Durch Schleimbildung versucht der Körper, die Fremdkörper zu binden und durch Verengung der Bronchien soll ein tieferes Eindringen verhindert werden.

Die gute Nachricht lautet, dass sämtliche Beschwerden komplett abklingen, sobald die auslösenden Stoffe verschwunden sind.

In der akuten Phase können die Beschwerden durch passgenaue Arzneimittel mit sofortiger Wirkung gelindert werden. Da die Symptome durch den Botenstoff Histamin vermittelt werden, kommen Antihistaminika zu Einsatz, die diesen Stoff blockieren. Sie werden in Form von Tabletten, Augentropfen oder Nasensprays verabreicht. Vorsicht: Diese Nasensprays wirken nicht, wenn ein Schnupfen vorliegt, weil ein anderer Wirkmechanismus zugrunde liegt! In schweren Fällen werden vom Arzt auch Kortisonpräparate verordnet.

Es gibt aber auch die Möglichkeit, die Ursache der Erkrankung an der Wurzel zu packen. Bei der sogenannten „Hyposensibilisierung“ wird der Körper an die auslösenden Allergene gewöhnt. Der allergologisch tätige Arzt stellt zuerst beim Allergietest fest, welche Auslöser für die Erkrankung verantwortlich sind und stellt eine maßgeschneiderte Therapie zusammen. Die Behandlung muss über längere Zeit fortgeführt werden und ist in ca. 80 % der Fälle erfolgreich. Damit kann die Entwicklung von Asthma verhindert werden und die Heuschnupfenbeschwerden verschwinden ganz oder werden zumindest wesentlich abgeschwächt.

Mein persönlicher Tipp:
Mit sehr gutem Erfolg kommen auch homöopathische Arzneimittel zum Einsatz.


Über diese Seite:
Autorin
Stephanie Isensee
Apothekerin

Approbation als Apothekerin. Leitung der Pregizer Apotheke in Pforzheim.

Erstellungsdatum: 21.03.2022Änderungsdatum: 21.03.2022

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