Was ist das Urogenitale Menopausensyndrom?

Als Urogenitalsystem bezeichnet man bei der Frau die Harnorgane, also Niere und Blase, und die Geschlechtsorgane, also Gebärmutter, Eierstöcke und Scheide. Dies erscheint sinnvoll, weil diese Organsysteme funktional und örtlich sehr eng beieinander liegen und Erkrankungen schnell aufeinander übergreifen können.

Eine schwierige Beziehung: Wechseljahre, Blase und Scheide
Frauen haben es mit zunehmendem Alter nicht unbedingt leicht. Mit Beginn der Wechseljahre schwankt die Produktion des weiblichen Hormons Östrogen, nach der letzten Monatsblutung wird seine Produktion weitestgehend eingestellt. Überall da, wo Östrogen im Körper wirksam war, kann es nun aufgrund des Östrogenmangels zu Veränderungen kommen. Viele Frauen klagen über Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen. Ein Jahr nach der Menopause (letzte Monatsblutung) verbessern sich in der Regel diese Symptome. Im Bereich der Blase und Scheide beobachten viele Frauen Scheidentrockenheit, Probleme beim Wasserlassen, und sie beklagen das vermehrte Auftreten von Blaseninfekten. Das rührt daher, dass Blase, Scheide und Harnleiter viele Bindungsstellen für Östrogen aufweisen. Fehlt das weibliche Hormon im Urogenitalsystem, so kommt es dort zu Veränderungen, die sich mit zunehmendem Alter unglücklicherweise eher verstärken, statt abzuklingen.

Wie kommt es zu den Beschwerden im Bereich der Scheide und Blase?
In der Scheide, der Blase und auch den Harnleitern übt das weibliche Hormon Östrogen eine wichtige Schutzfunktion aus. Alle Körperoberflächen sind von Bakterien besiedelt. Eine tragende Rolle spielen Milchsäurebakterien, die für ein saures Milieu sorgen. Damit verhindern sie die Ansiedelung krankmachender Erreger. Gerade diese Milchsäurebakterien werden durch Östrogen positiv beeinflusst. Fehlt das weibliche Geschlechtshormon, so verändert sich die Keimbesiedelung im Bereich der Scheide und der Harnwege, die Konzentration der schützenden Milchsäure nimmt ab. In gleichem Maße nimmt die Infektanfälligkeit für Harnwegsinfekte und auch für Scheidenpilze und bakterielle Scheideninfektionen zu. Außerdem sinkt der Feuchtigkeitsgehalt auf der Oberfläche, die Scheide wird trockener und verliert an Elastizität. Daraus können Schmerzen beim Geschlechtsverkehr resultieren. Im Bereich der Blase können brennende oder stechende Schmerzen beim Wasserlassen auftreten.

Behandlung von innen
Drei Nahrungsergänzungen bieten sich generell ab Beginn der Wechseljahre an:

  • Pflanzliche Isoflavone können die Wirkung der fehlenden Östrogene im Senium (im Alter) ausgleichen.
  • Außerdem hat die Omega-3 Fettsäure DHA positive Effekte. Sie verbessert die Elastizität sowie den Feuchtigkeits- und Fettgehalt in allen Haut- und Schleimhautzellen und macht einfach schöne Haut. Sie wirkt der Scheidentrockenhaut entgegen.
  • Die Hautflora im Bereich der Blase und Scheide kann man regenerieren durch eine innerliche Kur mit probiotischen Bakterien, die insbesondere die wichtigen Milchsäurebakterien enthält.

Lokale Behandlung im Bereich der Blase und Scheide
Den Start einer akuten Behandlung bildet eine einwöchige Kur mit Milchsäurebakterien, die man als Vaginalzäpfchen wie einen Tampon abends in die Scheide einführt. Diese Milchsäurebakterien stellen den natürlichen Infektionsschutz wieder her, weil sie die Vermehrung krankmachender Erreger verhindern.

Im Anschluss daran steht die Verbesserung der Trockenheit in der Scheide im Fokus. Es gibt hierfür hervorragende Formulierungen, welche die Milchsäure in Kombination mit hautverwandten Lipiden enthalten. Man kann diese direkt in die Scheide als Vaginalzäpfchen geben, oder auch als Creme äußerlich bei Bedarf anwenden. Dies hängt von der Ausprägung der Beschwerden ab. In der Apotheke Ihres Vertrauens werden Sie über das geeignete Präparat beraten.

Gibt es vorbeugende Maßnahmen?
Alles, was den Säureschutzmantel im Urogenitalbereich beeinträchtigt, kann zu einer Beeinträchtigung des Scheidenmilieus führen. Bei empfindlichen Frauen rät man daher nach einer Antibiotikaeinnahme zur Anwendung von Milchsäurebakterien in Form von Vaginalovula. Nach der monatlichen Regelblutung und direkt nach dem Geschlechtsverkehr empfiehlt sich die Anwendung von Milchsäure in Form von Vaginalzäpfchen. Damit wird das Scheidenmilieu schnell angesäuert und man beugt Infektionen vor. Zur Intimpflege reicht prinzipiell klares Wasser. Möchte man ein Reinigungsprodukt verwenden, so sollte man nur milde Intimpflegeprodukte verwenden, die den Säureschutzmantel nicht beeinträchtigen. Reichen alle diese Maßnahmen nicht aus, so wird ärztlicherseits eine Hormonersatztherapie verordnet. Dadurch wird das fehlende Östrogen ersetzt. Es gibt hierfür Präparate zum Einnehmen, aber auch lokal anzuwendende Östrogenformulierungen.

Mein persönlicher Tipp:
Auch jüngere Frauen können durch Einnahme der Pille urogenitale Beschwerden entwickeln. Hier empfiehlt sich ebenfalls die Anwendung von Milchsäure-Ovula nach der monatlichen Blutung bzw. nach dem Geschlechtsverkehr.

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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage oder fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.


Über diese Seite:
Autorin
Stephanie Isensee
Apothekerin

Approbation als Apothekerin. Leitung der Pregizer Apotheke in Pforzheim.

Erstellungsdatum: 18.01.2023Änderungsdatum: 18.01.2023

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