Kann Zucker süchtig machen?
Zucker kann getrost als das süße Gift bezeichnet werden. In Maßen genossen, überwiegen seine erwünschten Eigenschaften. Er leistet hervorragende Dienste als sofort verfügbare Energiequelle und versüßt allzu fade Speisen und Getränke. Haushaltszucker besteht aus den beiden Bestandteilen Glukose (Traubenzucker) und Fruktose (Fruchtzucker).
Braucht der Körper Zucker?
Nimmt man Süßes zu sich, so erfolgt die Aufspaltung in die beiden Einzelteile, die ins Blut aufgenommen werden. Fruktose verbleibt zum Teil in der Leber und wird in Form von Leberfett als Energiereserve gespeichert. Glukose wird über das Blut im gesamten Körper verteilt und mittels Insulin in die Körperzellen aufgenommen. Dort wird Glukose als Brennstoff verbrannt. Ein gesunder Mensch speichert Zucker-Überschüsse in Form von Fett für Zeiten des Mangels.
Was passiert mit dem Körper, wenn man zu viel Zucker zu sich nimmt?
Ab einer bestimmten Menge überwiegen jedoch die krankmachenden Eigenschaften. Einzelne Zuckerspitzen, wie etwa einen halben Liter Limonade oder eine Tafel Schokolade von Zeit zu Zeit, kann der Körper gut wegstecken. Wird allerdings der Körper andauernd durch süße Snacks, Getränke und Speisen mit Zucker überschwemmt, so gerät bei vielen Menschen der Zuckerstoffwechsel außer Kontrolle. In Deutschland gibt es aktuell über 8,5 Millionen Diabetiker plus weitere zwei Millionen Personen, deren Zuckerkrankheit noch nicht identifiziert wurde.
Wie schädlich ist Zucker?
Glukose ist ein hochreaktives Molekül. Wenn der Blutzucker dauerhaft zu hoch ist, verbleibt er zu lange im Blut und verbindet sich dort mit den Gefäßwänden. Er „verzuckert“ diese und führt ihnen dadurch bleibende Schäden zu. Deshalb verursacht zu viel Zucker folgende Krankheiten: Augenschäden bis hin zur Erblindung, Arteriosklerose mit Herzinfarkt und Schlaganfall, Nierenschäden bis hin zur Dialyse sowie Nervenschäden. Die Behandlung ist einfach: Man muss den Schadstoff meiden, also den Zuckerkonsum einschränken. In der Frühphase lässt sich der Prozess noch leicht umkehren. Die schlechtere Alternative: Weiterhin Zucker konsumieren und durch chemische Medikamente die Schäden einigermaßen begrenzen.
Worauf sollte man bei Diabetes verzichten?
Es fällt, wie bei allen Suchtstoffen, echt schwer, den Zuckerkonsum zu senken. Ein erster Schritt besteht darin, sich langsam vom Süßgeschmack zu entwöhnen. Statt zwei Löffeln Zucker im Kaffee nur einen und so weiter. Wenn irgend möglich, sollte man auf gesüßte Getränke verzichten, die eine regelrechte Zucker-schwemme darstellen. Und dann sind da die Gewohnheiten: Anstelle der Schokoriegel auf der abendlichen Couch eignen sich zuckerfreie Snacks wie Käse-würfel, Nüsse, Gemüsedips oder hartgekochte Eier. Vorsicht vor verstecktem Zucker in Fertiggerichten, Saucen, Ketchup usw.
Mein besonderer Tipp:
Für einen optimalen Zuckerstoff-wechsel benötigt der Mensch zwingend Magnesium sowie die B-Vitamine.
Approbation als Apothekerin. Leitung der Pregizer Apotheke in Pforzheim.