Hämorrhoidalleiden

In Deutschland werden pro Jahr etwa 3,5 Millionen Krankheitsfälle behandelt. Ein Hämorrhoidalleiden entsteht meist im Alter zwischen 45 bis 65 Jahren.

Da den Betroffenen die Erkrankung jedoch meist peinlich ist, wird darüber kaum gesprochen. Dabei ist gerade ein früher Behandlungsbeginn so wichtig: Der Hausarzt oder auch der Facharzt, genannt „Proktologe“, kann zum einen die Abgrenzung zu schwerwiegenden Erkrankungen wie beispielsweise dem Darmkrebs vornehmen, und er kann zum anderen durch örtliche Behandlungsmaßnahmen den Fortschritt der Erkrankung bremsen. Blut beim Stuhlgang sollte jedenfalls immer sofort ein Warnzeichen und Grund für einen Arztbesuch sein.

Auf dem Wege durch den Verdauungstrakt werden alle vom Körper nutzbaren Stoffe aufgenommen. Zurück bleiben im Darm die Stoffe, die der Körper ausscheiden möchte, sowie Zellreste und Ballaststoffe. Im dehnungsfähigen Mastdarm wird der Stuhl so lange aufgenommen, bis der Drang zur Entleerung entsteht. Bis dahin sorgt der letzte Darmabschnitt, der sogenannte „Analkanal“ dafür, dass der Darm nach außen hin abgeschlossen bleibt. Dort sorgen drei kissenartige Blutgefäßpolster, die sogenannten „Hämorrhoiden“, für einen dichten Verschluss. Bei der Stuhlentleerung werden die Schließmuskeln entspannt und gleichzeitig leert sich das Blutgefäßgeflecht, das direkt auf der Oberfläche liegt, damit der Stuhl passieren kann.

Im Laufe des Lebens degenerieren die muskulären und elastischen Komponenten des Gewebes. Das Blutgefäßpolster vergrößert sich, die feinen arteriellen Haargefäße können platzen und der Darm wird undicht. Dadurch kann Flüssigkeit aus dem Darm nach außen treten und zu unangenehmen Schmieren, Juckreiz, Brennen, Wundgefühl und blindem Stuhldrang führen.

Zu unterscheiden hiervon sind sogenannte äußere Hämorrhoidalleiden, die zwar ähnlich örtlich behandelt werden, aber auf andere Ursachen zurückzuführen sind und vom Arzt diagnostiziert werden.

Eine Behandlung von Hämorrhoidalleiden erfolgt in späteren Stadien durch einen ärztlichen Eingriff. Die Beschwerden werden durch örtliche Behandlungsmaßnahmen deutlich gebessert. Ein weiches oder auch feuchtes Toilettenpapier reinigt die Analregion schonend. Nach jedem Stuhlgang sollte die Analregion mit klarem Wasser gereinigt werden. Durch die Anwendung von Zäpfchen oder Salben werden Juckreiz, Brennen und Wundgefühl schnell gelindert. Gerade bei den Zäpfchen gibt es spezielle Formulierungen, die eine genaue Platzierung erlauben. Auch Sitzbäder werden als wohltuend empfunden. Ein sogenannter „Analdehner“ kann den Schließmuskel trainieren und somit Verkrampfungen beheben und die Durchblutung verbessern.

Ein paar Grundregeln im Alltag können Hämorrhoidalleiden mindern und auch verhindern: Regelmäßige Mahlzeiten mit regelmäßiger Ballaststoffzufuhr sowie 2 Liter Flüssigkeit am Tag unterstützen einen regelmäßigen Stuhlgang. Verstopfungen sollten vermieden werden, denn eine erschwerte Stuhlentleerung zwingt zum verstärkten Pressen und staut das Blutgefäßpolster und schädigt es. Gerade beim Verreisen sollte man daher auch an ein leichtes Abführmittel denken, weil oftmals in fremder Umgebung mit ungewohntem Essen eine Verstopfung auftreten kann.

Mein persönlicher Tipp:
Zwei Esslöffel Flohsamenschalen in Joghurt oder Wasser führen dem Körper ganz gesund die nötigen Ballaststoffe zu.


Über diese Seite:
Autorin
Stephanie Isensee
Apothekerin

Approbation als Apothekerin. Leitung der Pregizer Apotheke in Pforzheim.

Erstellungsdatum: 21.03.2022Änderungsdatum: 21.03.2022

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