Zahnpflege bei Kindern
Zahnpflege vom ersten Zähnchen an
Mit großer Spannung wird es erwartet: Das erste Zähnchen! Besonders wichtig ist die richtige Pflege der Milchzähne, denn sie bilden den Boden für gesunde Zähne im Erwachsenenalter. Zähne brauchen wir übrigens nicht nur zum Kauen, sondern auch zum Sprechen, denn sie sind für die Lautbildung mit verantwortlich.
Wie ist ein Zahn aufgebaut?
Umschlossen werden die Zähne im sichtbaren Bereich, wo der Zahn aus der Mundschleimhaut herausragt, vom härtesten Gewebe im menschlichen Körper: dem Zahnschmelz. Möglichst blendend weiß und glänzend ist er am schönsten. Der Zahnschmelz erlaubt aufgrund seiner Härte das Zermahlen sogar harter Nahrungsbestandteile. Mittels zweier oder, bei den Backenzähnen, mehrerer Zahnwurzeln werden die Zähne fest im Kieferknochen verankert. Im Zahninneren, genannt Zahnmark, verlaufen die Versorgungsleitungen, die den Zahn am Leben erhalten. Dort sind auch die Nerven beheimatet, die die Zähne so äußerst schmerz- und temperaturempfindlich machen. Das Zahnmark wird vom sogenannten Zahnbein (Dentin) umgeben. Eigentlich sind die Zahnnerven gut versteckt im Zahninneren. Durch den Zahnschmelz hindurch nimmt man Temperaturunterschiede ziemlich gut wahr. So kann es kurzzeitig unangenehm sein, wenn man Eis schleckt. Regelrechte Schmerzen empfindet man jedoch nur dann, wenn der Zahnschmelz eine Lücke erfährt, so dass dann ein Nerv direkte Impulse aus der Umwelt aufnehmen kann. Dies geschieht immer dann, wenn sich bei Kindern Karies-Bakterien hindurchgefressen haben und sich ein Loch gebildet hat. Der Zahnarzt entfernt die Schadstelle, indem er das Loch ausbohrt und es so verfüllt, dass der Nerv nach der Behandlung keinen Kontakt mehr zur Außenwelt hat.
Wann erscheinen die Milchzähne im Gebiss eines Kindes?
Alle Zähne werden schon im Mutterleib angelegt. Man kann daher bereits im Kindesalter feststellen, ob alle Zähne des bleibenden Gebisses überhaupt angelegt sind, oder ob manche Zahnanlagen fehlen. In diesem Falle wird ein Kieferorthopäde eingeschaltet, damit sich später im Gebiss keine bleibenden Lücken bilden. In der Regel bahnt sich im Alter von etwa einem halben Jahr als erster ein mittlerer unterer Schneidezahn seinen Weg. Nacheinander folgen alle weiteren Schneidezähne, darauf folgen die Eckzähne. Im Alter von etwa zwei Jahren sind die Schneide- und Eckzähne vollständig durchgebrochen. Erst dann trauen sich die Backenzähne heraus. Im Alter von etwa 6 Jahren ist das Milchgebiss, das 20 Zähne umfasst, vollständig ausgebildet. Zeitliche Abweichungen sind absolut unbedenklich.
Wie kann man den Zahndurchbruch erleichtern?
Eltern können ein angestrengtes Lied vom Zahnen singen. In der Regel sind die Tage, bevor ein neuer Zahn durchbricht, von Unruhe, Weinerlichkeit, Appetitlosigkeit und Schmerzen begleitet. Die Wange rötet sich, das Kind sabbert, an der Durchbruchstelle im Kieferkamm (dort, wo sich im Kiefer die Zähne zeigen) bildet sich ein kleiner Knubbel. Eine Kieferkammmassage durch den Zeigefinder eines Erwachsenen lindert das unangenehme Druckgefühl. Auch ein kühlschrankkalter Beißring leistet gute Dienste. Das Kind hilft sich selbst, indem es auf allen möglichen Gegenständen herumkaut, und seien es die eigenen Fäustchen. Wenn es ganz unerträglich wird, so kann man ein schmerzstillendes Gel auf die Stelle auftragen. Viele Eltern berichten übrigens von einer begleitenden fieberhaften Erkrankung, die am Ende von einem neuen Zähnchen gekrönt wird.
Wie werden die Milchzähne am besten gepflegt?
Als Faustregel gilt: Sobald ein Zähnchen heraus ist, wird es zweimal am Tag durch einen Erwachsenen geputzt. Die Milchzähne schaffen den Platz für die späteren bleibenden Zähne und sollten deshalb so lange wie möglich gesund bleiben. Es gibt eigentlich nur ein regelrechtes Gift für die Milchzähne und das ist süß: Sämtliche Arten von Zucker, ob fest als Süßigkeit, oder flüssig als Saft oder Süßgetränk, wirken als Wachstumsmaschine für Kariesbakterien. Sie fressen sich durch den harten Zahnschmelz und durchlöchern ihn auf schmerzhafte Weise. Daher gilt: Für Kinder keine Süßgetränke, sondern Wasser oder Kräutertee zum Trinken und keinesfalls süße Getränke zum Nuckeln aus der Flasche! Das Zähneputzen nach der letzten Abendmahlzeit ist überlebenswichtig für die kleinen Zähnchen. Ab dem dritten Lebensjahr dürfen die Kinder vorputzen, danach putzt ein Erwachsener nach. Ab etwa 6 Jahren, sobald ein Kind flüssig schreiben kann, ist ein gut angeleitetes Kind in der Lage, selbst zu putzen. Eine Kinderzahnbürste und eine Kinderzahncreme mit Fluorid sind geeignete Zahnpflege-Werkzeuge. Damit sich die Darmflora und damit die Mundflora beim Kind gut entwickeln, eignet sich eine Kur mit probiotischen Bakterien, die gleichzeitig das Allergierisiko für das Kind mindert. Diese Kur kann im Abstand von einigen Monaten wiederholt werden. So haben Karies-Bakterien weniger Chancen.
Die wichtigen zahnärztlichen Untersuchungen im Kindesalter
Bis zur Einschulung hat ein Kind Anspruch auf 6 zahnärztliche Untersuchungen. Beim Zahnarzt erfolgen regelmäßige Fluoridierungen des Zahnschmelzes als Intensivschutz vor Karies. Damit sich die Zähne von innen heraus gut entwickeln, empfiehlt der Kinderarzt Fluortabletten plus Vitamin D.
Mein persönlicher Tipp aus der Pregizer Apotheke in Pforzheim
Das Zahnmännchen auf Lebensmitteln zeigt an, ob Getränke und Süßigkeiten zahnfreundlich sind.
Approbation als Apothekerin. Leitung der Pregizer Apotheke in Pforzheim.