Was sind Zecken und wie ernähren sie sich?

Sobald die ersten warmen Sonnenstrahlen den Frühlingsanfang ankündigen, zieht es Alt und Jung nach draußen in den Garten, in den Wald oder auf die Wiesen. Allerdings werden in dieser Zeit auch die Zecken wieder aktiv und sind auf Nahrung aus. Egal, ob Mensch oder Tier, Zecken brauchen Blut. Findet eine Zecke einen passenden Wirt, so sucht sie sich am liebsten einen Platz am Kopf, am Hals, der Ellenbeuge, im Genitalbereich oder in der Kniekehle für den Biss aus.
Welche Krankheiten können durch Zecken übertragen werden?
Es gibt zwei Krankheiten, die durch einen Zeckenbiss übertragen werden können: FSME (Frühsommermeningoenzephalitis) und Borreliose. Im Speichel der Zecken können Viren enthalten sein, die bereits kurze Zeit nach dem Biss eine FSME-Erkrankung beim Menschen auslösen. Deshalb sollte man sich immer nach einem Aufenthalt draußen beim Wandern, Fahrradfahren oder Picknick nach Zecken absuchen, um den Zeckenbiss zu vermeiden. Eine FSME-Erkrankung kann gefährliche Folgen haben: In Phase 1 erleidet man etwa eine Woche nach dem Biss eine Art Sommergrippe mit Fieber und Gliederschmerzen. Darauf folgt eine symptomfreie Zeit. In Phase 2 kommt es zu Nervenausfällen und hohem Fieber. Etwa 40 Prozent der Erkrankten behalten Langzeitfolgen in Form von bleibenden Nervenausfälle zurück, etwa 10 Prozent der Patienten weisen sogar einen lebensgefährlichen Verlauf auf. Schutz bietet eine Zeckenimpfung, die Alt und Jung gleichermaßen empfohlen wird. Die Behandlung einer FSME-Erkrankung ist schwer möglich.
Welche Regionen sind besonders von FSME betroffen?
In Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen treten sich verhältnismäßig viele FSME-Fälle auf. Pforzheim gilt übrigens als Risikogebiet für FSME. Beim Robert-Koch-Institut kann man eine Landkarte der Risikogebiete in Erfahrung bringen RKI - FSME - Karte der FSME-Risikogebiete.
Übertragung von Borreliose durch einen Zeckenbiss
Anders sieht es bei der zweiten durch Zecken übertragbaren Erkrankung aus: der Lyme-Borreliose. Die bakteriellen Erreger bewohnen den Darm von Zecken. Die Übertragung erfolgt viel später, nämlich erst wenn die Zecke etwa 24 Stunden lang ungestört Blut gesaugt hat. Oftmals erkennt man eine Borreliose daran, dass sich um die Einstichstelle herum eine ringförmige Rötung zeigt (Wanderröte). Man sollte zum Arzt, wenn man einige Tage bis Wochen nach dem Biss eine solche ringförmige Rötung beobachtet. Eine Borreliose ist ärztlicherseits mit einem Antibiotikum gut zu behandeln. Eine Impfung gegen Borreliose gibt es nicht.
Welche Maßnahmen sind nach einem Zeckenbiss zu ergreifen?
Mit Hilfe einer Zeckenkarte entfernt man eine Zecke richtig und sicher. Um eine Übertragung beider Arten von Krankheitserregern zu verhindern, sollte man eine Zecke so schnell wie möglich entfernen und die Einstichstelle desinfizieren. Würde man eine Zecke nicht selbst entfernen, so fällt sie von alleine ab, sobald sie genügend Blut gesaugt hat.
Wie kann man vor einem Zeckenbiss vorbeugen?
Unbedeckte Hautbereiche sollte man durch zeckenabweisende Hautsprays unappetitlich für Zecken machen. In der Regel hängen Zecken an langen Grashalmen, deshalb sollte man besonders aufpassen, wenn man sich in Wiesenbereichen aufhält.
Der Apothekertipp aus der Pregizer Apotheke in Pforzheim:
Manche Zecke wird über ein Haustier wie Hund oder Katze auf den Menschen übertragen. Daher sollte man auch an Zeckenschutz für die Haustiere denken!
Empfohlene Präparate:
Approbation als Apotheker. Promotion am physiologischen Institut der Universität Tübingen. Leitende Tätigkeit in der Pregizer Apotheke in Pforzheim.