Was passiert bei Laktose-Intoleranz?

Warum klagt etwa jeder fünfte Bundesbürger über eine Unverträglichkeit?

Man muss wissen, dass in der Lebensmittelindustrie viel Laktose als überschüssiges Produkt anfällt. Wie soll die Lebensmittelindustrie nun diesen Überschuss verwerten? Aus der Not macht man eine Tugend, denn die Laktose eignet sich hervorragend als billiger Nahrungsmittelzusatzstoff. Sie schmeckt süß und verleiht Soßen, Suppen und Süßspeisen die gewünschte cremige Konsistenz. Außerdem erhöht sie als Füllstoff das Gewicht von Lebensmitteln, vor allem bei Wurstwaren. Übermäßig hohe Mengen an Laktose sind wir Menschen allerdings nicht gewöhnt! Im Grunde stammen die Beschwerden von einer unverträglichen Überdosierung von Milchzucker.

Was passiert, wenn man zu viel Milchzucker zu sich nimmt?

Innerhalb von etwa einer Viertelstunde nach dem Verzehr verspürt man krampfartige Bauchschmerzen und der Leib bläht sich auf. In ausgeprägten Fällen kommt es sogar zu Durchfall. Diese Erfahrung macht man im Restaurant nach einer cremigen Suppe, nach einer süßlich schmeckenden Soße oder Salatsauce, aber auch nach Eiscreme oder dem Verzehr von Knödeln. Gerade Fertiggerichte werden oft mit Laktose versetzt. Ein Blick auf die Zutatenliste mit folgenden Bestandteilen verrät den Zusatz: Milch(-Pulver), Molken(-pulver), Rahm und Sahne sind laktosehaltig und verbergen den Laktosezusatz. Selbst Wurst oder Konserven werden mit Laktose angereichert. Viele Käsesorten und auch Naturjoghurt sind übrigens laktosefrei, ebenso wie Gemüse.

Eine einfache Lösung des Problems: Das fehlende Enzym als Laktase-Präparat zum Essen einnehmen

Das Enzym Laktase gibt es mittlerweile in Form von kleinen Tabletten oder Granulat-Sticks, die gut in der Handtasche Platz finden. Man nimmt sie direkt zum Essen ein und erspart sich dadurch den ganzen Schlamassel. Nebenwirkungen gibt es keine! Eine Dosis von etwa 10.000 Einheiten ist in der Regel ausreichend für eine volle Mahlzeit. Welche Laktosemengen man verträgt, ist ganz unterschiedlich und muss jeder für sich selbst herausfinden. Natürliche Laktaselieferanten sind übrigens unsere Darmbakterien. Ist der Darm geschädigt, so verstärkt sich das Problem. Eine Kur mit Darmbakterien, die die Darmflora regenerieren, verbessert oftmals die Laktose-Toleranz.

Mein besonderer Tipp:

Auch viele Medikamente enthalten Laktose als Trägerstoff. Die Mengen sind jedoch mit 10 bis 200 Milligramm pro Tablette so niedrig, dass sie kein Problem darstellen.


Über diese Seite:
Autorin
Stephanie Isensee
Apothekerin

Approbation als Apothekerin. Leitung der Pregizer Apotheke in Pforzheim.

Erstellungsdatum: 21.03.2022Änderungsdatum: 21.03.2022

Von A wie Arthritis bis Z wie Zecken finden Sie zahlreiche Themen in unseren Gesundheitstipps. Geben Sie einfach Ihr Stichwort in die Suchleiste ein um alle unsere Tipps zu Ihrem Thema zu finden.

Kontakt

Kontaktdaten
Telefon: 07231 14370
Telefax: 07231 143714
WhatsApp: 07231 14370
E-Mail schreiben

Öffnungszeiten
Mo. bis Fr.: 08.00 – 19.00 Uhr
Samstag : 09.00 – 15.00 Uhr

Notdienst-Apotheke finden