Vergrößerte Prostata

Vergrößerte Prostata

Welche Ursachen gibt es für eine vergrößerte Prostata?

Das geht nur die Männer etwas an: Ab einem Alter von etwa 40 Jahren vergrößert sich die Prostata unter Einfluss der männlichen Geschlechtshormone. Wichtig zu wissen: Es handelt sich hierbei nicht um eine bösartige Krebserkrankung! In der Fachsprache wird eine vergrößerte Prostata mit dem Begriff „Benigne Prostatahyperplasie“, kurz BPH, bezeichnet. Da es sich um eine gutartige Vermehrung von Prostatagewebe handelt, könnte man meinen, dass das gar kein Handlungsbedarf besteht. Ein Blick auf die körperlichen Strukturen belehrt uns jedoch eines Besseren: Die Prostata umschließt den Beginn der Harnröhre vollständig. Vergrößert sich die Prostata im oberen Bereich, so kann sie die Harnröhre, die den Urin aus der Blase entlässt, quasi abschnüren. Als Folge kann Mann den Urin beim Wasserlassen nicht vollständig aus der Blase entleeren.

Welche Langzeitfolgen kann eine unbehandelte Prostatavergrößerung haben?

Verbleibt regelmäßig zu viel Urin in der Blase, so können sich dort Bakterien vermehren, die Blaseninfekte verursachen. Außerdem kommt es zu übermäßigen Druckverhältnissen in der Blase, die sich in einem ständig erhöhten Harndrang bemerkbar machen. Insbesondere nachts wird dieser Harndrang als äußerst störend empfunden. Bei der urologischen Vorsorgeuntersuchung, die für Männer ab einem Alter von 45 Jahren von den gesetzlichen Krankenversicherungen erstattet wird, kann man feststellen, ob eine behandlungsbedürftige Prostatavergrößerung vorliegt.

Wie erkennt man eine vergrößerte Prostata?

Bei der urologischen Untersuchung wird die Prostata abgetastet und es erfolgt eine Ultraschalluntersuchung. Die Ermittlung bestimmter Blutwerte wie z. B. die Bestimmung des PSA-Werts kann sinnvoll sein.

Wie wird eine vergrößerte Prostata medikamentös behandelt?

Im Frühstadium werden pflanzliche Arzneimittel eingesetzt. Eine Kombination aus Brennnesselwurzel, Kürbiskernen und Granatapfel kann ein Fortschreiten der Erkrankung abbremsen. Man ergänzt diese Pflanzenkombination täglich mit Selen, verschiedenen Vitaminen, Omega-3 Fettsäuren und Zink. Sobald die Harnblase nicht mehr vollständig entleert werden kann, kommen verschreibungspflichtige Arzneimittel zum Zug. Eine Wirkstoffklasse sind die sogenannten Alphablocker. Der bekannteste Wirkstoff darunter ist Tamsulosin. Er lagert sich an Andockstellen des muskulären Systems im Bereich der Prostata, der Harnröhre und der Harnblase an. Dadurch kommt es zu einer Entspannung der verkrampften muskulären Struktur. Alle unangenehmen Symptome verbessern sich sofort: Der Harnstrahl wird stärker, die Entleerungsstörung verbessert sich und die unangenehmen Füllungssymptome nehmen ab. Man kann auch an anderer Stelle in das Geschehen eingreifen. Die Wirkstoffe Dutasterid und Finasterid verringern die Konzentration des männlichen Geschlechtshormons Dihydrotestosteron (DHT) lokal in den Körperzellen des Prostatagewebes. Hierdurch wird ebenfalls das Wachstum der Prostata gehemmt und eine vergrößerte Prostata kann nach mehrmonatiger Einnahme ohne Operation teilweise wieder klein werden. Der Urologe entscheidet, welches dieser Medikamente geeignet ist, ob etwa eine Kombination beider Wirkungswege oder andere Behandlungsoptionen sinnvoll sind.

Wann wird eine vergrößerte Prostata durch Operation behandelt?

Eine medikamentöse Behandlung ist ausgereizt, wenn die Blase regelmäßig einen Restharn von mehr 200 Millilitern aufweist. Dann wird nämlich die Gefahr einer Nierenschädigung zu groß. Nun rät der behandelnde Urologe zu einer operativen Verkleinerung der Prostata. Das aktuell modernste Verfahren ist die Ausschälung der Prostata mithilfe eines Holmium-Lasers (HoLEP). Diese minimal-invasive Methode erlaubt sogar die schonende Entfernung ausgeprägter Vergrößerungen der Prostata. Eine anschauliche Erklärung der Operationsmethode durch Herrn Prof. Dr. Sven Lahme von der Goldstadt Privatklinik - Urologische Spezialklinik Pforzheim finden Sie hier:

HoLEP: Prostatavergrößerung (BPH) mit Holmium-Laser modern behandeln.

Nach der Operation ist keine weitere medikamentöse Behandlung mehr nötig.

Wie unterscheiden sich die Symptome einer Prostatavergrößerung von denen einer Prostatitis?

Eine Prostatitis ist eine bakterielle Entzündung der Prostata, die als Folge eines Harnweginfekts auftreten kann. Als Hauptursache für solche männlichen Harnwegsinfektionen gilt das Vorliegen einer behandlungsbedürftigen Prostatavergrößerung.

Mein persönlicher Tipp aus der Pregizer Apotheke in Pforzheim:

Im Gegensatz zur gutartigen Prostatavergrößerung macht sich Prostatakrebs nicht durch auffällige Symptome bemerkbar. Umso wichtiger ist die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung beim Urologen, damit eine Prostatakrebserkrankung möglichst früh erkannt wird.

Präparateempfehlung:

Brennnessel Kürbiskern MensSana

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage oder fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.


Über diese Seite:
Autor
Dr. Holger Isensee
Apotheker

Approbation als Apotheker. Promotion am physiologischen Institut der Universität Tübingen. Leitende Tätigkeit in der Pregizer Apotheke in Pforzheim.

Erstellungsdatum: 21.01.2025Änderungsdatum: 21.01.2025

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