Tinnitus – Wenn es pfeift und rauscht im Ohr
Tinnitus, zu Deutsch „Ohrensausen“, ist ein Symptom, folglich keine Krankheit. Menschen, die darunter leiden, empfinden und hören Geräusche, die man keiner äußeren Schallquelle zuordnen kann. Die Art der Geräusche sind ausgesprochen vielfältig: Man hört ein Pfeifen, Brummen, Rauschen, Klopfen oder Zischen. Beim Tinnitus handelt es sich nicht um eine Halluzination, man bildet sich das Geräusch also keinesfalls ein! Es gibt unterschiedliche Schweregrade von Tinnitus. Nicht selten kann sich im Laufe der Zeit eine Depression als Begleiterscheinung entwickeln, bis hin zur Unfähigkeit, am Leben weiterhin teilnehmen zu können. Hier ist eine psychologische Behandlung angezeigt, damit man lernt, die Hörgeräusche besser ertragen zu können.
Wie viele Personen sind von Tinnitus betroffen?
Etwa ein Viertel der Bevölkerung macht eine Tinnitus-Erfahrung im Leben. Bei älteren Personen sind rund 15% dauerhaft betroffen. Der objektive Tinnitus ist von außen messbar. Es handelt sich zum Beispiel um Strömungsgeräusche von Blutgefäßen oder muskulären Zuckungen. Dagegen ist der subjektive Tinnitus nur für den Betroffenen selbst vernehmbar, er lässt sich nicht messen! Tinnitus entsteht nicht im Innenohr, wie man lange vermutet hatte. Irgendwo zwischen den Hörzellen im Ohr, der Weiterleitung des Reizes ins Gehirn und dem eigentlichen Hörzentrum kommt es zu Störungen. Tinnitus erinnert an einen Phantomschmerz, ähnlich den Schmerzen eines amputierten Körperteils.
Welche Ursachen für Tinnitus gibt es?
Bei etwa einem Drittel der Betroffenen ist übermäßige Lärmbelästigung die Ursache. Dies sind: Zu lautes Musikhören über Kopfhörer, übermäßige Musikbeschallung bei Konzerten, überlauter Maschinenlärm oder aber ein Knalltrauma. Es kommt zu einem Hörsturz, der einen plötzlichen Verlust des Gehörs verursacht und mit dem Auftreten von akuten Ohrgeräuschen verbunden sein kann. Dies ist ein Fall für einen sofortigen Arztbesuch. Es erfolgt eine medikamentöse Behandlung mit Kortison und durchblutungsfördernden Wirkstoffen. Im günstigsten Falle bildet sich die Hörstörung komplett zurück. Bleibt sie bestehen, so wird diese durch ein Hörgerät ausgeglichen. Sinnvoll bei Tinnitus ist die Einnahme eines hochdosierten pflanzlichen Ginkgopräparats. Es fördert die Durchblutung der kleinsten Blutgefäße. Ein optimal eingestellter Vitamin- und Spurenelementehaushalt ist für korrekt arbeitende Nerven Vorbedingung. Außerdem ist die Omega-3-Fettsäure DHA von höchster Wichtigkeit für alle Nervenfunktionen. Bei allen Nerven- oder Gehirnleiden sollte sie als Nahrungsergänzung in genügender Menge zugeführt werden, da sie in der normalen Nahrung in der Regel nicht ausreichend vorhanden ist.
Mein besonderer Tipp:
Eine sorgfältige Diagnose durch einen Facharzt ist bei einem solch komplexen Geschehen wie Tinnitus unabdingbar.
Approbation als Apothekerin. Leitung der Pregizer Apotheke in Pforzheim.