Prädiabetes: Das Stadium vor einer Diabetes-Erkrankung

Wie kann Prädiabetes entstehen?
Die Energiegewinnung im Körper geschieht durch das „Verbrennen“ von Glukose, einem Zucker, der durch die Aufnahme von Kohlenhydraten aller Art zur Verfügung gestellt wird. Die Glukose wird aus dem Blut mit Hilfe von Insulin in die Körperzellen aufgenommen und dort verarbeitet. Sie stellt den Brennstoff der Körperzellen dar, aus der die Energie für den Stoffwechsel gewonnen wird. Glukose ist sozusagen das Benzin des Körpers. Der Normalfall sieht so aus: Man isst oder trinkt Kohlenhydrate (z. B. Brot, Teigwaren, Reis, Süßigkeiten, Kuchen, gesüßte Getränke, Alkohol). Daraus stellt der Körper Glukose her. Um diese aus dem Blut in die Zellen zu schleusen, wird eine angepasste Menge Insulin ausgeschüttet. Wird dem Körper allerdings über Monate und Jahre zu viel Glukose zur Verbrennung angeboten, so steigt die Insulinproduktion überproportional an. Irgendwann gerät das Gleichgewicht aus den Fugen und der Körper kann nicht mehr genügend Insulin zur Verfügung stellen. In der Folge bleiben der Glukosespiegel und auch der Insulinspiegel im Blut dauerhaft erhöht. Man spricht von einer Insulinresistenz. Dies hat zwei Folgen: Zum einen verbleibt zu viel Glukose im Blut. Dies führt zu den gefürchteten Folgeerscheinungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Nieren- und Augenschädigungen oder dem diabetischen Fußsyndrom. Zum anderen gelangt die Glukose nicht mehr ausreichend in die Zellen, der Brennstoff insbesondere in den Gehirnzellen, fehlt. In Kombination mit weiteren Faktoren führt dies zur Alzheimer-Erkrankung. Schleichend entwickelt sich auf diese Weise ein Prädiabetes, der die Vorstufe zu Diabetes Typ 2 („Alterszucker“) bildet.

Bei welchem Wert beginnt Prädiabetes?
Am einfachsten lässt sich ein Prädiabetes über den Nüchternblutzucker erkennen. Ein guter Wert des Nüchternblutzuckers (morgens gemessen vor dem Frühstück) liegt bei maximal 90 mg pro dl. Zu hoch ist er, wenn er konstant zwischen 100 und 125 liegt. Ebenfalls aussagekräftig ist der Langzeit-Blutzuckerwert, der sogenannte HbA1c-Wert. Beim Prädiabetes liegt er zwischen 5,7 und 6,4 %. Unternimmt man nichts, so wird sich der Prädiabetes nach ein paar Jahren zu einem vollausgeprägten Diabetes Typ 2 weiterentwickeln. Es besteht folglich Handlungsbedarf!

Wie macht sich Prädiabetes bemerkbar und welche Symptome hat man?
Unglücklicherweise macht Prädiabetes keine Beschwerden und es gibt keine Symptome. Nur der Arzt kann Prädiabetes über die Bestimmung der Blutzuckerwerte diagnostizieren.

Was ist die Ursache für Prädiabetes?
Die Ursache liegt in einer Kombination aus zu vielen Kohlenhydraten und Bewegungsmangel. Weitere Risikofaktoren sind Übergewicht, Rauchen, zu viel Alkoholkonsum und Diabetesfälle in der Familie. Was hat Bewegung für eine Bedeutung? Muskelzellen können einfach so, ohne Insulin, Glukose aus dem Blut aufnehmen. Daher senkt Bewegung auf natürliche Weise den Blutzuckerspiegel und damit automatisch auch den Insulinspiegel.

Kann Prädiabetes geheilt werden?
Ja, denn grundsätzlich ist Prädiabetes umkehrbar. Not tut eine Änderung des Lebensstils. Dies ist nicht ganz einfach, aber durchaus zu schaffen. Fangen wir an mit dem Thema Bewegung. Sinnvoll sind fünf mal 30 Minuten moderates Ausdauertraining pro Woche (strammes Spazierengehen, Puls bei etwa 120), begleitet von zwei mal 30 Minuten Kraftsport.

Wie sollte man sich bei Prädiabetes ernähren?
Zuallererst alle zuckerhaltigen Getränke weglassen, den Alkoholkonsum reduzieren und keine Fertigprodukte mehr essen. So spart man große Mengen an (zum Teil versteckten) Kohlenhydraten ein. Es empfiehlt sich eine ballaststoff- und eiweißreiche Ernährung bei kleinem Kohlenhydratanteil. So werden der Glukose- und auch der Insulinspiegel im Blut deutlich gesenkt. Sinnvoll ist die LOGI-Methode. In der Apotheke erhalten Sie eine Übersicht der sinnvollen Lebensmittel in Form einer Ernährungspyramide. In Kürze bedeutet dies: Essen Sie viel Gemüse, zuckerarmes Obst (Beeren), Eiweiß in Form von Eiern, Milchprodukten, Fleisch und Fisch, Butter und pflanzliche Öle. Reduzieren oder vermeiden Sie Brot, auch Vollkornbrot, Nudeln, Reis und alles Süße. In wenigen Monaten kann man so viele Kilos verlieren, man fühlt sich frisch und fit. Die gute Nachricht lautet: Der Prädiabetes löst sich auf diese Weise in Wohlgefallen auf.

Mein persönlicher Tipp:
Bestimmte Mikronährstoffe sind für Prädiabetiker außerordentlich wichtig. Dies sind Magnesium, Zink, Selen und die Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA. Diese Stoffe sollte man täglich zuführen, damit der Zucker- und Insulinstoffwechsel optimal ablaufen kann.

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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.


Über diese Seite:
Autorin
Stephanie Isensee
Apothekerin

Approbation als Apothekerin. Leitung der Pregizer Apotheke in Pforzheim.

Erstellungsdatum: 16.02.2023Änderungsdatum: 16.02.2023

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