Noroviren und Rotaviren
Was ist das Norovirus und wie wird es übertragen?
Magen-Darm-Infektionen gehören nach grippalen Infekten zu den häufigsten Infektionskrankheiten überhaupt. Der Weg, den die Krankheitserreger nehmen, ist einfach: Sie brauchen bloß den Weg in unseren Verdauungstrakt zu finden. Beim Norovirus reicht es aus, winzigste Mengen zu verschlucken, um krank zu werden. Tröpfchen, die beim Erbrechen entstehen, sind ebenfalls hochansteckend. Im Magen-Darm-Trakt finden die Viren ideale Bedingungen, um sich explosionsartig zu vermehren.
Welche Symptome verursacht das Norovirus?
Der Körper reagiert auf Noroviren mit heftigen Gegenmaßnahmen: Innerhalb einer Inkubationszeit von wenigen Stunden bis etwa einem Tag nach einem Kontakt kommt es zu starkem, schwallartigen Erbrechen und oft zu ausgeprägten Durchfällen. Bauchschmerzen, Übelkeit sowie Kopf- und Gliederschmerzen begleiten das Krankheitsgeschehen. Manche Kranke entwickeln auch leichtes Fieber. So schnell wie die Beschwerden gekommen sind, so verschwinden sie nach ein bis drei Tagen auch wieder. Es gibt übrigens keinen Impfstoff gegen das Norovirus.
Wie wird eine Infektion mit Noroviren behandelt?
Erste Maßnahme bei allen Magen-Darm-Infekten ist die Gabe probiotischer Bakterien. Dreimal täglich löst man einen Beutel in Wasser auf und trinkt dies. Dadurch behindert man die ungezügelte Vermehrung der Viren. Gegen Übelkeit und Erbrechen kommt der Wirkstoff Dimenhydrinat zum Einsatz. Ob in Form eines Dragees, Sirup, Zäpfchen oder löslicher Tablette: In der Pregizer Apotheke werden Sie über die ideale Arzneiform beraten. Kopf- und Gliederschmerzen können durch die Wirkstoffe Ibuprofen oder Paracetamol gelindert werden. Besonders wichtig ist der Ersatz der Mineralstoffe, die man beim Erbrechen oder aufgrund des Durchfalls verloren hat. Mineralstoffbeutel, die man in Wasser auflöst, können diesen Verlust ausgleichen. Bei Kleinkindern und Senioren kann der Flüssigkeitsverlust so ausgeprägt sein, dass ein kurzer Krankenhausaufenthalt mit einer Infusionstherapie erforderlich wird. Starke Durchfälle stoppt der Wirkstoff Loperamid.
Wissenswertes zu Rotaviren
Rotaviren sind extrem ansteckend. Auch sie werden durch kontaminierte Hände, Handtücher, etc. übertragen. Möglich ist allerdings auch eine Übertragung durch Husten, Niesen und Speichel, also auch durch Tröpfchen-infektion wie bei einer Erkältung. Die Krankheitssymptome setzen nach einer Inkubationszeit von einem bis zwei Tagen nach der Ansteckung ein. Die Rotavirus-Erkrankung beginnt mit heftigem Erbrechen, dann folgen schlimme und häufige Durchfälle. Im Extremfall kann man an Organversagen versterben. Die Krankheit dauert länger an als bei Noroviren, nämlich bis zu sechs Tage. Wenn starke Austrocknung droht, so sind Flüssigkeitsinfusionen im Krankenhaus unerlässlich. In der Dritten Welt sterben jedes Jahr Hunderttausende Kinder an einem Rotavirus-Infekt! Da insbesondere bei Kleinkindern schwere Verläufe einer Rotavirus-Erkrankung drohen, wird im Säuglingsalter die Impfung gegen Rotaviren empfohlen.
Wie lange ist man ansteckend und welche Hygienemaßnahmen sind wichtig, um die Ausbreitung zu verhindern?
Mit Ausbruch der Krankheit bis 48 Stunden nach dem Ende der Beschwerden ist man für andere Menschen hochansteckend. Der Kranke sollte möglichst eine eigene Toilette benutzen. Eine Händedesinfektion beim Kontakt ist anzuraten. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Erkrankte mit Lebensmitteln in Kontakt kommt. Ansteckungsgefahr besteht übrigens auch beim Verzehr von rohen Muschelgerichten und Meeresfrüchten.
Mein besonderer Tipp aus der Pregizer Apotheke in Pforzheim:
Man sollte nach einer Ansteckung den Arzt aufsuchen, wenn die starken Beschwerden über mehrere Tage anhalten und wenn der Flüssigkeitsverlust sehr ausgeprägt ist.
Produktempfehlungen:
Approbation als Apothekerin. Leitung der Pregizer Apotheke in Pforzheim.