Muskeln: Mehr als nur Kraftpakete
Viele Studien beweisen die positiven Folgen körperlicher Bewegung. Dass Muskulatur dazu dient, dass wir uns kraftvoll bewegen können, ist gut bekannt. Aber Muskeln können noch mehr: Bei jeder Muskeltätigkeit werden Botenstoffe, sogenannte Myokine, auf die Reise durch den gesamten Körper geschickt. Sie gehören zu den Zytokinen, die über die Blutbahn an weiter entfernt gelegenen Körperzellen Effekte auslösen.
Wie wirken sich Myokine auf den Stoffwechsel aus?
Sie sind der Grund, warum Muskelarbeit und Bewegung gesund für den ganzen Körper sind. In einer Vielzahl von Organen finden sich eigene Bindungsstellen hierfür. Viele verschiedene Myokine sorgen dafür, dass alles im Organismus auf Fitness getrimmt wird: Muskeln werden zum Wachsen gebracht, Fettgewebe schmilzt zusammen, die Knochen werden gefestigt. Durch die Verbesserung der Stabilität und Dichte der Knochen leisten Myokine eine extrem wichtige Rolle bei der Vorbeugung und Behandlung von Osteoporose. Ein weiteres Myokin namens Musclin stärkt den Herzmuskel und verbessert die Gewebestruktur im Herzen. Dadurch steigt die Leistungsfähigkeit des Herzmuskels, selbst wenn das Herz schon vorgeschädigt ist.
Welche Rolle spielen Muskeln bei der Unterstützung des Immunsystems und im Gehirn?
Durch Myokine, die bei jeglicher Muskelarbeit ausgeschüttet werden, wird die Immunabwehr effizienter und verstärkt ihren Kampf gegen Krankheitserreger und gegen Krebszellen. Besonders interessant ist die Wirkung von Irisin. Es sorgt neben anderen Myokinen im Gehirn dafür, dass sich neue Hirnzellen bilden und wirkt damit einer Alzheimer-Demenz entgegen. So erklären sich auch die positiven Effekte eines Ausdauertrainings gegen das Fortschreiten einer Parkinson-Erkrankung. Bei vielen Menschen ist die Myokin-Wirkung in Fettzellen begehrt: Sie sorgen dafür, dass vor allem das ungesunde Fettgewebe, das sich im Bauchraum rund um die inneren Organe ablagert, abgebaut wird. Kein noch so gut zusammengesetzter Medikamenten-Cocktail wirkt vergleichbar effektiv, als eine Art Jungbrunnen, für den gesamten Körper wie regelmäßige Bewegung!
Welche Arten von Übungen fördern die Myokin-Produktion am stärksten?
Die gute Nachricht lautet: Es geht nicht um Leistungssport! Ein gesunder Mix aus Ausdauer- und Krafttraining lässt die Myokine ganz natürlich sprudeln. Über die reine Trainingszeit hinaus hält die positive Wirkung der Myokine etwa 72 Stunden über das Training hinaus an. Besonders effektiv wirkt regelmäßiges Krafttraining zum Muskelaufbau, am besten 2 bis 3-mal pro Woche für etwa 30 Minuten. Zusätzlich gilt es, dem Körper alle Bausteine zur Verfügung zu stellen, die er für ein gesundes Muskelgewebe braucht.
Welche Ernährung versorgt die Muskulatur optimal?
An erster Linie steht eine hochwertige Eiweißversorgung. Denn Muskelgewebe besteht zu großen Teilen aus Proteinen. Wer sich gesund ernähren möchte, orientiert sich am besten an der sogenannten LOGI-Ernährung, die eiweißreich und gleichzeitig kohlenhydratarm ist. Bei der Proteinzufuhr gilt folgende Faustregel: 1 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag verzehren! Die wenigsten schaffen diese Portion. Eiweiß ist übrigens nicht gleich Eiweiß. Es gilt, genau hinzuschauen, denn die essenziellen Aminosäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann, müssen dabei sein. Eier und Quark stehen ganz oben auf der Liste der gesunden Eiweißquellen Gesunde Fette runden den Speisezettel ab. Außerdem brauchen die Muskeln regelmäßig verschiedene Mikronährstoffe wie Zink, Selen, Eisen, Kalium, Magnesium und Vitamin D, damit sie gut arbeiten können. Zu guter Letzt dürfen wir auch die Omega 3-Fettsäuren nicht vergessen, die auf natürliche Weise für elastische Zellwände sorgen.
Mein besonderer Tipp aus der Pregizer Apotheke in Pforzheim:
Eine hochwertige Nahrungsergänzung sichert die Grundversorgung mit diesen Mikronährstoffen.Präparateempfehlungen:
Pure Encapsulations Essential Aminos
Approbation als Apotheker. Promotion am physiologischen Institut der Universität Tübingen. Leitende Tätigkeit in der Pregizer Apotheke in Pforzheim.