Der Säure-Base-Haushalt des Menschen

Der ph-Wert, der die Maßeinheit für den sauren oder basischen Charakter darstellt, muss gerade im Blut immer in engen Grenzen gehalten werden. Verschiebt er sich ins Saure, so schiebt der Körper die Säureteilchen (Wasserstoffionen) entweder in die angrenzenden Zellen oder in das umliegende Bindegewebe und erhält dafür im Tausch Kalium- oder Magnesiumteilchen. Damit wird der ph-Wert im Blut zwar wieder auf den Zielwert gebracht, dafür sinkt jedoch der ph-Wert in den Zellen oder im Bindegewebe ins Saure ab. Durch die Lunge oder die Niere kann der ph-Wert normalerweise wieder ausgeglichen werden.

Nun kommt aber unsere Ernährung ins Spiel. Viele Säure- und Baseneinheiten nehmen wir, ohne dass wir uns dessen bewusst sind, über die Nahrung und über Getränke auf. Und da hat sich in den letzten Jahrtausenden seit Erfindung von Ackerbau und Viehzucht vieles geändert. Heutzutage ernähren wir uns in viel höherem Maße kohlenhydratbetont. Das heißt, wir essen viele Teigwaren, Brot und vor allem Zucker. Außerdem essen wir zu wenig basisches Gemüse und Obst. Dadurch kommt es im Laufe unseres Lebens zu einer langsamen Übersäuerung im Körper, die wir irgendwann nicht mehr ausgleichen können.

Was sind die Folgen einer solchen Übersäuerung? Bei den Knochen kommt es zum Abbau der Knochensubstanz, also der sogenannten Osteoporose. Unsere Hirntätigkeit wird beeinträchtigt und wir können schlechter denken. Unser Diabetesrisiko steigt, weil sich die Insulinwirkung verschlechtert. Es kann zu Gicht kommen, weil die hierfür verantwortliche Harnsäure im Gewebe in Form von Kristallen zu schmerzhaften Ablagerungen in den Gelenken führt.

Frauen beklagen Cellulite und Orangenhaut, weil überschüssige Säure im Bindegewebe abgelagert wird und es dort zu den unschönen Wassereinlagerungen kommt. Der Abbau von Körperfett wird erschwert, weil durch Fettabbau noch eine zusätzliche Übersäuerung im Gewebe entstehen würde. So erklärt sich auch oftmals ein Gewichtsstillstand nach einigen Tagen einer Diät. Insgesamt findet sogar ein beschleunigter Alterungsprozess statt, weil Muskulatur abgebaut wird, um den Säureüberschuss auszugleichen. Überhaupt werden schmerzhafte Entzündungsprozesse verstärkt, wie sie bei Rheuma und Arthrose auftreten.

Woher wissen wir, ob wir einen Säureüberschuss aufweisen? Mithilfe einer ph-Wert-Messung des Urins 6 mal pro Tag 3 Tage lang mittels Lackmuspapier können wir Hinweise darauf bekommen. Dabei ist die Behandlung eines Säureüberschusses durch eine Extra-Portion Basen denkbar einfach. Dies geschieht am besten dadurch, dass wir mehr basenhaltiges Gemüse und Obst sowie hydrogencarbonathaltiges Mineralwasser zu uns nehmen.

Wollen wir sofort schnelle Ergebnisse erzielen, so können wir die Basen durch bestimmte Mineralien in Form von Basenkapseln, Basenpulver oder Basensticks einfach einnehmen. Diese sollten mindestens Kalium und Magnesium als Citratsalze und Zink als Glukonatsalz enthalten. In ausgeprägten Fällen sollten auch noch weitere Vitamine und Spurenelemente ergänzt werden. Die Einnahme erfolgt am besten vor dem Schlafengehen.

Mein ganz besonderer Tipp:
Gerade regelmäßige Bewegung erleichtert die körpereigene Regulierung des Säure-Base-Haushalts. Durch ausreichende Basenzufuhr regenerieren sich die Muskeln schneller beim Sport.


Über diese Seite:
Autorin
Stephanie Isensee
Apothekerin

Approbation als Apothekerin. Leitung der Pregizer Apotheke in Pforzheim.

Erstellungsdatum: 21.03.2022Änderungsdatum: 21.03.2022

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